Rene Lanooy Foerderungswerk

Nitritpökelsalz-Ethanol-Polyethylenglycol 400-Lösung zur Fixierung und Konservierung von Organen und Tierkörpern für Lehre und Forschung

Zusammenfassung:


Die vorgestellte Fixier- und Konservierungslösung, bestehend aus Nitritpökelsalz mit Zusatz von 30% Ethanol und 20% PEG400 (Pluriol E® 400), zeigt eine weitere Möglichkeit, um Organe und tierische Körper in einem natürlichen und farberhaltenden Zustand zu bewahren. Diese Fixierlösung stellt für den veterinärmedizinischen Unterricht eine erhebliche Bereicherung dar. Präparate können so für mehrere Monate haltbar gemacht werden, womit ein Mehrwert in der Lehre erreicht wird. Frischpräparate (z.B. Katzen, Organe, Gliedmaßen) konnten nur wenige Tage für die studentische Lehre bzw. das Selbststudium genutzt werden. Durch die beginnende Autolyse verlor das Material schnell seine morphologischen Eigenschaften. Zudem sorgte die biologische Zersetzung für eine erhöhte Geruchsbelästigung. Durch die Fixierung auf NPS-Basis kann frisches Material von Studierenden und Lehrpersonal ohne die erwähnten Nachteile über mehrere Wochen genutzt werden. Die Präparate behalten ihre natürliche Farbe, Form und Beweglichkeit und können somit auch für die Dokumentation (z.B. Digitalisierung) genutzt werden. Die Tiere können zum Selbststudium, aber auch für Testate benutzt werden. Aufgrund der längeren Haltbarkeit der Präparate (im Vergleich zu Frischpräparaten) und der damit verbundenen intensiveren Nutzung (Lehre/ Präparation) kann die Zahl der verwendeten Tiere stark minimiert werden und somit wird auch dem Tierschutzaspekt Rechnung getragen.
Durch den Einsatz der NPS-Ethanol-PEG 400-Lösung konnte die benötigte Formaldehydmenge erheblich reduziert werden. Die Tiere für den anatomischen Präparierkurs werden nur noch mit 2–3% Formaldehyd fixiert und konserviert, was eine erhebliche Entlastung des medizinischen Personals darstellt (z.B. Tragen von Atemschutzmasken). Aufgrund der geringen Toxizität kann die vorgestellte Lösung ohne spezielle Schutzmaßnahmen angewendet und gelagert werden. Außerdem zeigt sich, dass neben der unkomplizierten Handhabung auch der finanzielle Aspekt für die Salzlösung spricht (10/25kg Nitritpökelsalz). Zudem stellt die Lösung keine erhöhte gesundheitliche Belastung des Personals dar. Organpräparate, die histologisch untersucht wurden, zeigten nach zwölf Wochen keine beginnende Autolyse. Es konnte jedoch eine Schrumpfung der Zellen beobachtet werden, was durch den Wasserentzug durch die Salzlake zu erklären ist. Makroskopisch konnte keine sichtbare Schrumpfung des Organs festgestellt werden.